Schön wie eine Blume
Lange ist es her
Dass du mit roten Wangen quietschvergnügt
Zwischen Blumen fangen
Hast gespielt
Damals mit sechs vielleicht sieben
Warst du noch aufrichtig schön
Damals ließen deine Eltern ihre Arbeit stehn
Um diesen aufrichtig schönen Augenblick zu sehn
Du wünschtest du wärst innerlich ehrlich schön geblieben
Du wünschtest du könntest noch so sein
So völlig zart und rein
Ohne Schwarz in Blut und Knochen
Du fragst dich wann die Monster unter deinem Bett hervorkamen
In deinen Kopf krochen
Und deinen Gedanken, deiner Fantasie die Farbe nahmen
Du wünschtest du müsstest diese Art von Hässlichsein
Nicht überkompensieren
Nicht ständig probieren
Noch attraktiver, hübscher, eleganter, toller, besser, reizender zu sein
Heute spielst du nicht mehr zwischen Blumen
Du möchtest eine, nein die schönste sein von ihnen
Du weißt, um geliebt zu werden reicht es nicht mehr bloß zu spielen
Ansonsten bleibst du eine von vielen
Du weißt geliebt zu werden bedeutet Opfer zu bringen
Du weißt geliebt zu werden bedeutet sich zum Schönsein zu zwingen
Auch wenn das bedeutet, vielleicht nie geliebt, sondern nur gepflückt zu werden
Auch wenn das bedeutet, welk wie eine Blume zu sterben
(Emma Gassner, 8NAT)